Seit 2017 kooperieren wir bei der Diagnostik des Herzens und der Herzkranzgefäße mit der privatärztlichen kardiologischen Praxis Dr. med. Schüler in Pforzheim. Durch diese Kooperation sind modernste kernspintomographische Untersuchungen des Herzmuskels in Ruhe und unter Belastung möglich. Die Analyse der Untersuchungsergebnisse erfolgt hierbei sowohl durch einen Facharzt für Kardiologie als auch durch einen Facharzt für Radiologie.
Die Analyse des Calciumgehaltes in den Gefäßwänden der Koronararterien und daraus evtl. resultierende Engen den Herzkranzgefäße erfolgt im Computertomographen. Auch die Analyse dieser Untersuchungsergebnisse erfolgt interdisziplinär.
Kernspintomographie (MRT) des Herzens
Die Kernspintomographie gehört zu den modernsten und aufwendigsten, bildgebenden Untersuchungsverfahren. Hierzu werden statt Röntgenstrahlen ein Magnetfeld und Radiowellen genutzt. Ein Hochleistungscomputer wandelt die entstehenden Signale in Schichtaufnahmen lhres Körpers bzw. des Herzens um. Somit ergeben sich genaueste Bilder, um die Funktion des Hezens (Muskelfunktion, Narben, Klappen, etc.) unter Ruhebedingungen wie bei entsprechender Fragestellung z. B. Durchblutungsstörungen auch unter Belastungsbedingungen zu analysieren. Aufgrund der Kombination Strahlenfreiheit und Funktionsanalyse ist diese Methode anderen Verfahren überlegen.
Da sich das Herz schnell bewegt, sind zum Teil atemangehaltene Messungen notwendig. Hier werden Sie über einen Lautsprecher (durch den Untersucher) entsprechende Atemkommandos hören. Bei so genannten ,,Stress-Untersuchungen" zur Diagnostik von Durchblutungsstörungen des Herzmuskels bekommen Sie im Verlauf der Untersuchung ein Medikament verabreicht, das eine körperliche Belastung simuliert. Während dieser Zeit kann ein Wärmegefühl auftreten, manche Patienten verspüren auch ein Engegefühl im Brustkorb oder Hals. Dieses ist entsprechend der künstlichen Belastung eine erwünschte Wirkung des Medikamentes und endet in der Regel innerhalb weniger Sekunden bzw. Minuten.
Aufgrund der verschiedenen Untersuchungsmöglichkeiten sollten Sie 24 Stunden vorher weder Kaffee, Tee, Cola noch Energie Drinks zu sich nehmen. Ebenso sollten Sie auch keine Schokolade essen. Vier Stunden vor der Untersuchung sollte Sie bitte nichts mehr essen (auch keinen Kaugummi, Bonbon, o. ä.). Bitte nehmen Sie lediglich Wasser ohne Kohlensäure zu sich.
Bevor Sie in den Untersuchungsraum gehen, müssen aufgrund des starken Magnetfeldes alle metallischen Gegenstände wie z. B. Uhr, Schmuck, Brille, Scheckkarten, Zahnprothesen, Kugelschreiber, Haarspangen und Metallteile an der Kleidung (z.B. Bei Damen am BH) entfernt werden. Gerne können Sie sich Kleidung ohne metallische Gegenstände mitbringen oder Sie nutzen die von uns angebotene Kleidung.
Die Untersuchungszeit beträgt zwischen 30 und 50 Minuten, dabei nehmen Sie unterschiedlich laute Klopfgeräusche wahr, welche durch die Schallvorgänge der Magnetspule entstehen. Um lhnen die Untersuchung so angenehm wie möglich zu machen, bekommen Sie während der Untersuchung einen Kopfhörer mit entspannender Musik.
Fast immer wird ein Kontrastmittel (Gadolium) in die Armvene eingebracht. Dieses ist ein gut erprobtes und unbedenkliches Medikament. Von Röntgenkontrastmitteln bekannte Unverträglichkeiten wie z. B. Hautausschlag, Atem- und Kreislaufprobleme treten im Vergleich sehr viel seltener auf und es kann auch bei einer Allergie gegen Röntgenkontrastmittel gegeben werden. Dennoch wird prinzipiell im Vorfeld eine intakte Lungenfunktion sichergestellt.
lm Anschluss an die Untersuchung werden Sie nach einem Kontroll-EKG noch ca. eine Stunde überwacht. Treten in dieser Zeit Symptome wie Übelkeit, Kopfschmerzen oder Schwindel auf, teilen Sie dies bitte unverzüglich dem Arzt mit. Sollten Sie vor der Untersuchung ein Beruhigungsmittel bekommen haben, lassen Sie sich bitte bei uns abholen, da lhre Straßenverkehrstauglichkeit hierdurch eingeschränkt sein kann und Sie nicht selbst fahren dürfen. Wir sind lhnen gerne behilflich ein Taxi zu rufen.
Computertomographie des Herzens
Die Computertomografie stellt ein modernes Schnittbildverfahren dar, das auf Röntgentechnik basiert. Hierbei rotiert eine Röntgenröhre um den, im Computertomografen (CT) liegenden Patienten und erzeugt so aus verschiedenen Winkeln Bilder. Diese zweidimensionalen Bilder werden anschliessend vom Computer zu einem dreidimensionalen Datensatz zusammen gesetzt. Diese Bilder nutzen Ärzte um Rückschlüsse auf mögliche Krankheitsprozesse im menschlichen Körper ziehen zu können. Die Vorteile der Computertomografie liegen in der relativ schnellen und einfachen Durchführung sowie in der flächendeckenden Verfügbarkeit. Die Schnelligkeit der Untersuchung lässt auch Untersuchungen von Organen zu, die sich bewegen. Zum Beispiel das schlagende Herz.
Unter Zuhilfenahme von Kontrastmittel sind hierbei auch Darstellungen der Herzhöhlen und der Herzkranzgefäße (Arterien die den Herzmuskel mit Blut und Sauerstoff versorgen) möglich.
Für die Computertomografie wird ein sog. jodhaltiges Röntgenkontrastmittel verwendet. Es ist nicht zu verwechseln mit Medikamenten die etwa zur Kernspintomografie oder Szintigrafie verwendet werden und ebenfalls Kontrastmittel genannt werden. Röntgenkontrastmittel werden über eine Vene in den Blutkreislauf des Patienten injiziert und erzeugen durch ihren hohen Jodgehalt einen Kontrast, eine Abschwächung der Röntgenstrahlen, in den Blutgefäßen und im Gewebe.
Röntgenkontrastmittel werden über die Nieren aus dem Körper wieder ausgeschieden. Um Röntgenkontrastmittel bekommen zu können ist also eine normale Nierenfunktion notwendig. Das im Kontrastmittel enthaltene Jod wird zum Teil über die Schilddrüse verstoffwechselt und inSchilddrüsenhormonumgewandelt.Liegt eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) vor, kann die Gefahr einer akuten Schilddrüsenüberfunktion bestehen. Der untersuchende Arzt muss sich daher vor Ihrer Untersuchung von einer normalen Schilddrüsenstoffwechsellage überzeugen. Dies geschieht durch Bestimmung bestimmter Blutwerte.
Was kann mit der CT des Herzens untersucht werden?
Die Methode eignet sich für die
•Untersuchung der arteriellen Herzkranzgefäße
•Bestimmung des Kalkgehalts in den Herzkranzgefäßen (Koronarsklerose)
•Untersuchung der Lungengefäße
•Untersuchung der Hauptschlagader (Aorta)
•Untersuchung der Herzhöhlen und des Herzbeutels (Perikard)
•Untersuchung der Herzvenen
Welche Vorbereitungen sind für eine Computertomografie des Herzens notwendig?
•Bei schnellem Herzrhythmus muss dieser evtl. eine Stunde vor der Untersuchung durch Gabe eines Medikamentes (Beta-Blocker) verlangsamt werden.
•Sie sollten 4 Stunden vor der Untersuchung keine Nahrung, Kaffee, Schwarz-/Grüntee oder sonstige Koffeinhaltige Getränke mehr zu sich nehmen.
•Nicht alkoholische und nicht koffeinhaltige Getränke dürfen Sie zu sich nehmen
•Bitte verzichten Sie 4 Stunden vor der Untersuchung auf den Konsum von Tabak.
•Bitte nehmen sie Ihre Medikamente, wie von Ihrem Arzt verordnet, ein. Informieren Sie bitte den Arzt der die Untersuchung durchgeführt über alle regelmäßig einzunehmenden Medikamente.
•Diabetiker müssen sich unbedingt vor der Durchführung der Computertomografie bei ihrem behandelnden Arzt informieren, ob und wie ihre Medikamente am Untersuchungstag einzunehmen sind.
•Sollten Sie sich während der Vorbereitungsphase oder während der Untersuchung unwohl fühlen, informieren Sie uns bitte sofort. Wir können Sie auch während der laufenden Untersuchung jederzeit hören.
•Sollten Sie schwanger sein ist, zum Schutz Ihres Kindes, von einer Computertomografie abzuraten.
•Um die Risiken der Untersuchung für Sie so gering wie möglich zu halten, ist es wichtig das Sie
-nicht allergisch auf Röntgenkontrastmittel sind
-Ihre Nierenfunktion normal ist / Sie keine bekannte Nierenfunktionsstörung haben
-bei Ihnen aktuell weder eine Strahlentherapie durchgeführt, noch eine solche geplant ist.
Wie läuft die Untersuchung ab?
Für die Verabreichung des Röntgenkontrastmittels muss Ihnen ein venöser Zugang (Venenverweilkanüle oder auch Braunüle®) in eine Armvene gelegt werden. Über diesen wird gegebenenfalls auch der oben genannte Beta-Blocker verabreicht.
Sie nehmen auf der bequemen Liege des Computertomografen Platz. Ihre Brust liegt in der Mitte des ringförmigen Gerätes. Sie liegen nicht mit dem Kopf in einer engen Röhre!
Im Laufe der Untersuchung wird Sie die Röntgenassistentin/Röntgenassistent über die bevorstehende Verabreichung des Röntgenkontrastmittels informieren. Die Verabreichung des Kontrastmittels kann es zu einem Wärmegefühl im ganzen Körper führen. Dies lässt schnell wieder nach.
Sollte es Ihnen unmittelbar nach der Verabreichung des Kontrastmittels nicht gut gehen, informieren Sie uns bitte sofort.
Um alle Regionen Ihres Herzens darstellen zu können, wird die Liege, auf der Sie liegen bewegt.
Sie werden mehrmals aufgefordert werden, die Luft anzuhalten. Dies ist sehr wichtig! Der Zeitraum, in dem der Atem angehalten werden sollte kann bis zu 20 Sekunden betragen. Um eine gute Bildqualität zu gewährleisten, ist es unabdingbar, nicht vorher Luft zu holen, da sonst die Bilder unscharf werden können. Auch hierzu erhalten Sie entsprechende „Atemkommandos“ von der technischen Assistenz.
Risiken der Untersuchung
Grundsätzlich stellt die Computertomografie ein sehr sicheres Verfahren da. Wie bei allen Röntgenuntersuchungen besteht ein statistisches Risiko mit der Röntgenstrahlung eine Tumorerkrankung auszulösen. Der diagnostische Vorteil der Untersuchung überwiegt dieses sehr geringe Risiko allerdings. Eine entsprechende Abwägung (Vor- / Nachteile) ist im Vorfeld erfolgt und wird nochmal unmittelbar vor der Untersuchung bestätigt.
Die Verabreichung von Röntgenkontrastmittel kann zu einer akuten allergischen Reaktion führen. In aller Regel sind dies leichte Reaktionen, die sich mit einer sofort eingeleiteten medikamentösen Therapie gut beherrschen lassen. Schwere allergische Reaktionen, bis hin zur lebensgefährlichen Schockreaktion, sind glücklicherweise eine absolute Seltenheit.
Die Dosiering der Röntgenstrahlen und des Röntgenkontrastmittels wird auf Ihr Körpergewicht angepasst und so niedrig wie möglich gehalten.
Alternativen zur Computertomografie des Herzens
Zur Untersuchung der Herzkranzgefäße ist eine alternative Untersuchung die Darstellung der Gefäße mittels Katheter. Hierfür ist aber eine Punktion der Leisten- oder Handarterien notwendig. Das Risiko dieser invasiven Maßnahme ist deswegen höher als das der CT. Auch ist die durchschnittlich applizierte Strahlendosiswährend einer Herzkatheteruntersuchung meist höher als die der Computertomografie des Herzens.
Es ist allerdings möglich, daß pathologische Befunde, die in der Computertomografie entdeckt werden, mittels einer Herzkatheteruntersuchung weiter untersucht werden müssen. Insbesondere dann, wenn Engstellen mittels Ballondilatation oder Stenteinlage behandelt werden.